Fr, 20.09.2024
REEPERBAHN FESTIVAL 2024
MILAN RING, RUM JUNGLE, 3%, THE GROGANS, ASHA JEFFERIES, ELSY WAMEYO, SAM AKPRO, RAT BOY, late night drive home, HEISSKALT
Einlass: 12:00
MILAN RING 12:30 - 13 UHR
Präsentiert von:
AnchorSounds Australia[PIAS]

Dass Milan Ring keine halben Sachen macht, war schon beim Release ihres ersten Albums „I'm Feeling Hopeful“ (2021) klar. Die arrivierte Künstlerin, die bereits als führende Ikone der australischen "R'n'B-Renaissance` gehandelt wird, weiß was sie will und weiß auch, wie sie diesen Willen in einer nach wie vor männerdominierten Industrie durchsetzen kann. Sie ist nicht nur Sängerin und Gitarristin, sondern auch Produzentin, Toningenieurin und Leitung ihres musikalischen Schaffens, das sie schon in Zusammenarbeit mit Namen wie Questlove, Che Lingo oder Sampa The Great unter Beweis stellte. In ihren Produktionen erkundet sie die Bereiche der alternativen elektronischen Musik und schafft ätherische Gesangsarrangements mit ihrer Gitarre, als zweites Zuhause, im Mittelpunkt. Mit Singles wie "Mangos", "Quicksand" und "Photograph" läutet Milan eine neue Ära ein und macht einmal mehr deutlich, dass ihre Musik auch in Europa nicht mehr lange ein Geheimtipp bleiben wird.

RUM JUNGLE 13:30 - 14 UHR
Präsentiert von:
DIY MagazineSounds Australia

Down Under sind Rum Jungle bereits eine Instanz in Sachen bedingungslos gut gelauntem Indie Rock, der für eine entspannte Session in der Garage ebenso taugt wie für einen Tag am Strand. Klar, sind das doch beides Orte, an denen Songs des australischen Quartetts gemeinhin auch entstehen können. Surf-Rock und alternativer Pop mit ansteckenden Melodien, jaulende Psych-Gitarren und krosse Drums bauen den Sound der Band immer wieder zu einem Wechselbad der Gefühle aus. Mal wird sehr introspektiv über die Dynamik menschlicher Beziehungen nachgedacht, im nächsten Song geht es dann aber auch schon um die Feierlaune nach einer Phase enormer Strapazen. EPs vom Schlage eines „Crazy Days“ (2017) oder „Everything Is Easy“ (2022) entbehren auch nicht einer gewissen Ironie, mit der Rum Jungle ohnehin gerne spielen. Für ihre diesjährige Reeperbahn Festival Premiere bringen sie ein Song-Repertoire mit, das die bekannten Stärken früherer Releases mit neuem Material vereint.
Down Under sind Rum Jungle bereits eine Instanz in Sachen bedingungslos gut gelauntem Indie Rock, der für eine entspannte Session in der Garage ebenso taugt wie für einen Tag am Strand. Klar, sind das doch beides Orte, an denen Songs des australischen Quartetts gemeinhin auch entstehen können. Surf-Rock und alternativer Pop mit ansteckenden Melodien, jaulende Psych-Gitarren und krosse Drums bauen den Sound der Band immer wieder zu einem Wechselbad der Gefühle aus. Mal wird sehr introspektiv über die Dynamik menschlicher Beziehungen nachgedacht, im nächsten Song geht es dann aber auch schon um die Feierlaune nach einer Phase enormer Strapazen. EPs vom Schlage eines „Crazy Days“ (2017) oder „Everything Is Easy“ (2022) entbehren auch nicht einer gewissen Ironie, mit der Rum Jungle ohnehin gerne spielen. Für ihre diesjährige Reeperbahn Festival Premiere bringen sie ein Song-Repertoire mit, das die bekannten Stärken früherer Releases mit neuem Material vereint.

3% 14:30 - 15 UHR
Präsentiert von:
Sounds Australia

Als Freunde und musikalische Weggefährten haben Angus Field, Dallas Woods und Nooky schon viel erlebt. Das australische Trio mit indigenen Wurzeln versammelt unter dem Namen 3% nicht nur den Bevölkerungsanteil der Aborigines und Einwohner*innen der Torres Strait Inseln auf dem roten Kontinent, sondern auch eine künstlerische Vision. Nichts weniger als einen weiteren Befreiungsschlag für die älteste noch lebende Kultur des Planeten haben die drei auf dem Plan. Der Weg dahin wird gepflastert mit tonnenschweren Beats und sozialkritischen Texten, die das Erbe der First Nations und Australiens Geschichte unter die Lupe nehmen. In einer Zeit, in der alte Wunden in Down Under wieder durch gesellschaftliche wie politische Vorfälle aufgerissen werden, hat die Debüt-Single „Our People“ eine besondere Bedeutung. Mit hymnischer Wucht und der Inspiration aus dem gleichnamigen Track der Band The Presets, setzen 3% schon zu Beginn ihrer Karriere ein starkes Zeichen für Menschenrechte, Zivilcourage und Hip-Hop, der endlich wieder politisch engagiert ist.



THE GROGANS 15:30 - 16 UHR
Präsentiert von:
KCRWSounds Australia

Ziemlich straightforward haben The Grogans seit dem Debütalbum „Just What You Want“ von 2019 ihren Style kultiviert – der Titel war schon damals Programm. Heute ist das Trio aus Melbourne als sichere Bank für zeitgenössischen Indie Rock bekannt, der zwischen dem Proberaum in der Garage und den Surferträumen am Strand eine Heimat gefunden hat. Dabei lässt sich den dreien beim besten Willen keine Gemütlichkeit unterstellen, quite the contrary. In nur vier Jahren wurden vier Alben plus einige EPs und Singles veröffentlicht, Konzerte in ganz Australien gezockt und Award-Nominierungen kassiert, die längst überfällig waren. Blues und Psychedelic Pop, Tame Impala und die Beatles kommen hier zusammen, um den idealen Soundtrack für ein Leben als Aussteiger im staubigen Outback zu schreiben – oder für alle, die das schon hinter sich haben. Mit Ambivalenzen spielt die Band ohnehin gerne, bleibt jedoch sehr konsistent, wenn es um die Qualität ihrer Songs geht. Überzeugen können sich Fans und alle, die es noch werden wollen, im September selbst.

ASHA JEFFRIES 16:30 - 17 UHR
Präsentiert von:
Sounds Australia

Obwohl Asha Jefferies schon seit fast zehn Jahren Musik macht und veröffentlicht, erscheint erst 2024 ihr erstes Studioalbum mit dem selbstironischen Titel „Ego Ride“. Was die junge Singer-Songwriterin aus Brisbane so lange getrieben hat? Nun, neben den beiden EPs „Hold Yourself Together“ (2019) und „The Pinnacle“ (2021) spielte sie unaufhörlich quer durch Down Under und feilte an ihrem Sound, der irgendwo zwischen Angel Olsen, Phoebe Bridgers und melancholischen Pop-Nummern der frühen 2020er eine eigene Nische etabliert hat. Nicht die schlechteste Strategie, wenn der Fokus darauf liegt, eben nicht den Gesetzen des Plattform-Marktes zu gehorchen. Neben Julia Jacklin und Lime Cordiale stand Asha auch schon mit Noah Dillon und Hope D auf der Bühne, bekleidete aber ebenso Slots bei namhaften Festivals wie dem BIGSOUND oder Against The Grain. Höchste Zeit also, dass dem lang erwarteten Debüt eine angemessene Präsentation geboten wird. Mit ihrem Gig bei uns wird sie das Versprechen im September zweifellos einlösen.

ELSY WAMEYO 17:30 - 18 UHR
Präsentiert von:
KCRWSounds Australia

Der Glaube kann Berge versetzen – im Falle von Elsy Wameyo aber auch zur Berufung führen. Die in Kenia geborene, im südaustralischen Adelaide aufgewachsene Sängerin und Songwriterin sieht ihr herausragendes Musiktalent als gottgegeben an und zitiert regelmäßig ihre Religion als eine Hauptinspirationsquelle. Daneben spielen aber auch Gospel, R’n‘B und moderne Hip-Hop-Legenden wie Kendrick Lamar oder Little Simz eine große Rolle im Prägeprozess von Wameyo, deren Studiodebüt „Saint Sinner“ (2024) nach langjähriger Vorbereitung und viel Feintuning endlich dieses Jahr erscheint. Politisch involviert aber auch poetisch versiert, ist der Sound der DIY-Künstlerin in einem Moment perfekt, um jeden Club zum Bersten zu bringen. Andere Momente klingen mehr wie nachdenklicher Jazz-Pop oder gar existenzialistische Rap-Hymnen wie die Single „Sinner“. Das Repertoire der Kenianerin kennt keine Limits und wird in dieser Manier auch nach allen Regeln der Kunst auf die Bühne gebracht.

SAM AKPRO 19:30 - 20:20 UHR
Präsentiert von:
ANTI RecordsANTI Records

Ohne sich irgendeinem Trend zu beugen, hat es Sam Akpro mit der Single „Death By Entertainment“ letztes Jahr wieder geschafft, seinem Signature Sound einen weiteren Schliff zu verpassen. Der aus Peckham, London stammende Songwriter mit dem energiegeladenen Groove zwischen Alternative Rock, Indie Pop und Dub machte über die letzten Jahre immer wieder von sich reden, ohne dafür Promo-Kampagnen oder TikTok-Marketing zu bemühen. So trat er vornehmlich durch Mundpropaganda befeuert nach den EPs „Drift“ (2021) und „Arrival“ (2023) auf einigen der größten Stages Europas auf – vom Green Man und dem Outbreak Festival bis zum Pitchfork Festival in Paris. Death Grips und Denzel Curry outeten sich nach den schweißtreibenden Shows des DIY-Musikers nicht grundlos als Fans. Jetzt kommt mit „Disposition“ die nächste unverwechselbare Hymne für den pulsierenden Hustle im Großraum London, der mal Lebensgefühl, dann aber auch wieder Fluch der Moderne sein kann. Akpro wird damit – und vielleicht mit einem bald kommenden Debüt-Album - so oder so die Feuilletons von NME über Clash bis BBC 6 Music und DJs wie Mary Anne Hobbs für sich gewinnen. Bisher war es immer so.

RAT BOY 21:10 - 22 UHR
Präsentiert von:
Hellcat Records

Bevor Jordan Cardy musikalisch aktiv wurde, verbrachte er einen Großteil seiner Freizeit mit frei assoziierten Kritzeleien und Ideenskizzen. Ungezwungen und unangepasst wirkten dementsprechend auch die ersten Songideen, die er als RAT BOY auf Soundcloud hochlädt, nachdem er seinen Job in einer Pub-Kette verliert. Ein Segen, denn mit den ersten Demos wird auch ein gewisser Drew McConnell auf Cardy aufmerksam, vermittelt einen Plattendeal beim altehrwürdigen Label Parlophone und kickstartet damit die Karriere von RAT BOY. Heute ist der junge Singer-Songwriter ein gemachter Mann im UK, hat mit „Scum“ (2017) und „Internationally Unknown“ (2019) zwei gefeierte Alben der jüngeren britischen Punk-Rock-Geschichte veröffentlicht und steckt mit seiner Liveband untergrundige Venues noch und nöcher in Brand. Seine dieses Jahr veröffentlichte neue Single „Suburbia Calling“ atmet den Spirit des Alternative Sounds der 90er á la Beck oder Weezer, garniert mit gänzlich eigener Note. Im Studio ebenso wie auf der Bühne höchst eigenwillig unterwegs, ist sein Gig in Hamburg prädestiniert für Fans unkonventioneller Gitarrenmusik.

last night drive home 22:50 - 23:35 UHR
Präsentiert von:
Epitaph

Selten war der Name einer Band derart treffend Programm: Late Night Drive Home machen träumerischen, zuweilen auch melancholischen Indie Rock, der gerne einen gewissen Slacker-Charme spielen lässt oder das Post-Punk-Revival bedient. Die Debüt-EP „Am I Sinking Or Am I Swimming?“(2021) zeigte mit einem surreal-düsteren Cover, mäandernden Gitarren und der sympathischen Schlafzimmer-Produktion schon, in wessen Fußstapfen das Quartett aus El Paso, Texas treten möchte. Die Vocals und das Songwriting erinnern an Her's oder Car Seat Headrest, die Gitarrenmelodien lassen Reminiszenzen an die Strokes und andere Bands des britischen Indies der frühen 2000er aufblitzen. Derartige Einflüsse sind hörbar, schmälern aber zu keinem Zeitpunkt das Repertoire eigener Ideen, die auf dem ersten Studioalbum „How Are We Feeling?“ (2022) in eine rohe, bittersüße Romantik gegossen wurden. Für ihr Konzert in Hamburg sind emotionale Momente zu erwarten – also Taschentücher mitbringen.

HEISSKALT 00:30 - 01:30 UHR
Im Exzess geboren und auf dem Scheitel einer eigens losgebrochenen Welle reitend, haben Heisskalt die deutsche Bandlandschaft im vergangenen Jahrzehnt vermutlich nachhaltiger geprägt als die meisten ihrer benachbarten Kombos es je werden. Der Stuttgarter Vierer erspielt sich über die 2010er in nur wenigen Jahren mit Alben wie dem Debüt „Vom Stehen und Fallen“ (2014) und der furiosen Fortsetzung „Vom Wissen und Wollen“ (2016) einen Ruf als erstklassiges Post-Hardcore-Gespann, das dem Paradoxon von kompromissloser Gewalt und euphorisierenden Melodiegipfeln eine versöhnende Formel schenkt. Ruhige Parts mit emotionalem Sprechgesang und durchdachten Texten finden bei dem zwischenzeitig zum Trio runtergedampften Projekt einen Platz inmitten verzinkter Riffgewitter und tosender Drums. Es ist die Dysfunktionalität einer kaputten Welt, die Lust an ausufernder Unvernunft, welche aus jedem Instrument, jeder Zeile spricht und einen Weg in die Seelen verschwitzter Publikumsmassen sucht. Doch wie schon die Vordenker der Existenzialist*innen wussten, haben auch Heisskalt eines ganz tief verinnerlicht: erst wer aufhört zu suchen, beginnt zu finden. Und so folgt 2018 mit „Idylle“ Album Nummer drei, das für die Band kathartischen Wert besitzt aber dennoch kostenlos zum Download angeboten wird – der ultimative Mittelfinger an die Industrie. Sechs Jahre schreiende Funkstille folgten. Jetzt sind sie mit „Vom Tun und Lassen“ zurück und mehr als bereit, in Hamburg die Bühne abzufackeln.
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MILAN RING, RUM JUNGLE, 3%, THE GROGANS, ASHA JEFFERIES, ELSY WAMEYO, SAM AKPRO, RAT BOY, late night drive home, HEISSKALT