Mi, 22.09.2021
REEPERBAHN FESTIVAL 2021
JEALOUS, SCHOOL OF ZUVERSICHT, BSÍ
Einlass: 17:45 | VVK:  Einlass nur mit Festival Bändchen
18.15 - 19.00 JEALOUS

Voriges Jahr sorgten Jealous dank der „What's Your Damage“-EP nicht nur hierzulande für große Augen, zockten sie sich doch mit unbändiger Energie quer durch Europa und waren u.a. Support für Gurr, Neta Polturak oder Swutscher. Auch auf dem Reeperbahn Festival ließ das Berliner Trio in der Hanseplatte keinen Zweifel an der vollends gelebten Leidenschaft für rohe Live-Gigs aufkommen. Rotzige Gitarren, kickende Drums und zwei ebenso freche wie versierte Sängerinnen ergeben einen herrlich fuzzigen Garagen-Psych-Sound, der das Zeug hat, jede Spelunke, jede Studenten-Sause in Richtung Eskalation zu pushen. Und weil die drei keinen Bock auf Anzugträger haben, die meinen sich in ihre von 70er Glam-Rock, Post-Punk und Country inspirierte Musik einmischen zu müssen, haben sie kurzerhand mit Baby Satan Records ihr eigenes Label gegründet, auf dem fortan Output wie die trippy Post-Breakup-Single „K Hole II“ erscheinen wird. Läuft bei den dreien.

20.15 - 21.00 School of Zuversicht

Optimismus der Schule macht – wann wenn nicht jetzt brauchen wir das alle in besonderem Maße? Bahn frei für vier Hamburger, die sich von dem ganzen gesellschaftlichen Ballast losreißen, indem sie ihn konfrontieren und reduzierten Diskurspop als auditives Wundermittel gegen miese Stimmung vertreiben. Klingt paradox und irgendwie zu gut um wahr zu sein? Skepsis ist hier aber echt unangebracht, auch wenn ihr neues Album „An allem ist zu zweifeln“ heißt – frei nach Marx, versteht sich. Denn die konsequent durchexerzierte Signatur aus Neuer Deutscher Welle, Schlafzimmer-Produktion und quirky Lyrik funktioniert tatsächlich ohne Vorbedingungen. Wohl auch deshalb, weil die vier Members der School alte Häschen der Hamburger Szene sind, unter anderem im Umfeld des Golden Pudel musikalisch sozialisiert wurden und seit dem Debüt „Randnotizen From Idiot Town“ von 2010 ihren Stil im Kuschelmodus mit den Fans live ausverhandelt haben. Also bitte genau so weitermachen, dieses Mal ohne zehnjährige Pause.

22.15 - 23.00 BSÍ

Ein Busbahnhof auf Island ist vielleicht eine der unwirklichsten Szenerien, die Mensch auf dieser Welt antreffen kann. Warum sich Sigurlaug Thorarensen und Julius Rothlaender dennoch nach dem BSÍ in Reykjavik benannt haben? Wahrscheinlich, weil ihr rumpelnder Gartenschuppenpunk die perfekte Antithese zur Tristesse der namensgebenden Omnibusstation darstellt: Vitale Vocals und verträumt sommerliche Harmonien wie in „25Lue“ oder sehnsüchtige Hooks á la „Manama“ sind nicht der kalten und ehrfurchtgebietenden Natur Islands verschrieben, sondern eher dem schweifenden Blick in Richtung Süden. Deshalb gibt es derzeit auch nicht viele Projekte von der Vulkaninsel, die so wenig nach ihrem Entstehungsort klingen wie BSÍ – hier wird nordischer DIY-Indie mal anders aufgezogen. Die beiden EPs „Sometimes depressed...“ und „... but always antifascist“ setzten dahingehend erneut ein Zeichen, sowohl in musikalischer als auch politischer Hinsicht. Dieses Duo ist jedenfalls gekommen um zu bleiben.
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