Sa, 25.09.2021
REEPERBAHN FESTIVAL 2021
DEAD STAR TALK, FRANCIS OF DELIRIUM + JUNO FRANCIS
Einlass: 18:15 | VVK:  Zutritt nur mit Festival Bändchen
18.15 - 19.00 DEAD STAR TALK

So eine Pandemie kann auch ihre unerwartet guten Seiten haben, insbesondere, wenn sie die geradezu zur Kreativität zwingt, weil alles andere wegfällt. Bei Christian, Erik, Günes und Claus sorgte sie sogar für die Gründung ihrer Band Dead Star Talk, mit der sie nun den Hook-getriebenen Rock der frühen Nullerjahre fit für die neuen goldenen Zwanziger machen. Als dänisch-deutsches Projekt veröffentlichten die Jungs diesen Sommer ihre Debüt-Single „Too Many Too Much“, die alles in sich vereint was diese Musik damals schon so groß gemacht hat: Singalong-Refrains über vollmundigen Gitarren, ein enges Zusammenspiel von Bass und Drums sowie eine satte Produktion aus den Händen Flemming Rasmussens, seines Zeichens Produzent von unter anderem Blind Guardian, Metallica, Mew und Ringo Star. Rasmussen selbst ist auch schon Fan der Band – einem ersten physischen Release steht also auch nichts mehr im Weg. Kein schlechter Start für eine Bandlaufbahn, die bis vor kurzem nur eine Idee war.

20.15 - 21.00 FRANCIS OF DELIRIUM

In der Kürze liegt die Würze – und noch viel mehr. Jana Bahrich und Chris Hewett haben das Sprichwort schon auf ihrer Debüt-EP als Francis Of Delirium „All Change“ (2020) so erfolgreich in die Tat umgesetzt, wie es in der Schnittmenge von Emo, 90er-Grunge und Indie überhaupt irgendwie möglich ist. In vier knackigen Songs verhandelt Bahrich hier mit ihrer schreienden, flüsternden, sprechenden Stimme so ernste Themen wie Akzeptanz und Identität, Isolation und Trauer, Selbsterkenntnis und Veränderung. Dass sich die Songs dabei nicht übernehmen, sondern immer on point Message und Stimmung transportieren, ist vor allem dem superengen Zusammenspiel des Duos geschuldet. Kein Lick zu viel, keine Hook verbraucht, keine Line daneben – auch die diesjährige EP „Wading“ weist Francis Of Delirium als Band aus, die Freunde kickender Rockmucke mit Substanz im Auge behalten sollen. Vor allem wenn sie live bei uns auf der Bühne stehen.

22.15 - 23.00 JUNO FRANCIS
Wenn viskose Funk-Grooves und hallende Discovibes aufeinanderprallen, zum nächtelangen Durchtanzen animieren und diese Melange dann auch noch mit Theremin begleitet wird – dann ist Aufhorchen angesagt. Das künstlerische Lovechild von Angelica Ranåsen and Jacob Fagerstål vereint die besten Aspekte der 60er und 80er zu einem Style, der unter dem Namen Juno Francis zunächst vor allem in Berlin, dann aber in ganz Deutschland auf offene Ohren stieß. Mit purpurnem Glitter überzogen, sind die Tracks des ursprünglich aus Schweden stammenden Duos der ideale Soundtrack, um am Wochenende selbst allerbester Laune noch so manche Schippe drauf zu packen – siehe etwa „Viva La Playa“ oder das wunderbare euphorische „Dance With Me“. Viel mehr als ein Keyboard mit satter Effektfülle und die sinnlichen Vocals von Ranåsen braucht der Sound von Juno Francis dabei nie – hier wird aus wenig ganz ganz viel herausgeholt.
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