Mi, 20.09.2023
REEPERBAHNFESTIVAL 2023
PFOERTNER, DEATHCRASH, DEADLETTER
Einlass: 19:15
19:50
PFOERTNER

21:30
DEATHCRASH
Obwohl es eigentlich so offensichtlich ist, haben nur wenige Bands aus den Staaten und noch weniger aus dem UK die prägenden Aspekte von Post-Rock und Post-Hardcore so gekonnt miteinander verschmolzen wie deathcrash das seit ein paar Jahren vormachen. Im Sound des Londoner Quartetts offenbart sich eine stilistische Symbiose, die Ende der 1990er schon für Aufsehen sorgte, danach aber in unterschiedliche Richtungen auseinander wuchs. Während Post-Rock viel Inspiration aus diversen Metal-Bereichen zog, orientierte sich Hardcore mehr am Midwest-Sound, vor allem Emo. Was deathcrash nun aber auf ihrem diesjährigen zweiten Studioalbum „Less“ entwerfen, ist die Verschmelzung all dessen zu einer von Grund auf eigenen Signatur, die langsam und rauchig ins Ohr steigt, um dort dann unverhofft zu zünden. Das reduzierte Sounddesign wird durch tief atmende Arrangements unterstrichen, Vocals und Riffs sind mehr den Melodien als der unterschwelligen Dringlichkeit verschrieben und machen den wiedergeborenen Slowcore dieser Ausnahmeband zu einem besonders anfassenden Erlebnis.

DEADLETTER
„Pretty fucking beige“, antworten Deadletter ganz trocken auf die Frage, wie ihr Sound zu beschreiben ist. Word. Der Sechser aus Südwest-London zelebriert einen selten gewordenen Style zwischen Art-Rock, Dance-Punk und den besten Tradmarks des Garage-Rock-Revivals der frühen 2000er. Trotz dieser Einflüsse klingt die Band so zeitgemäß wie kaum etwas anderes, das derzeit in der britischen Hauptstadt für Furore sorgt. Mit „Heat!“ erscheint letztes Jahr ihre zweite EP unter Beifall der europäischen Feuilletons und zementiert sogleich die Vermutung, dass hier eine Band im Kommen ist, die über die nächsten Jahre zur nächsten ganz großen Nummer der Londoner Clubszene avancieren könnte. Als Stammgäste im legendären The Windmill Brixton, wo sie vor Jahren ihren ersten Gig in der Stadt spielten, haben Deadletter eine extrem tighte und treibende Dynamik als Band entwickelt, die sich wie selbstverständlich mit gleicher Energie in ihren Studioarbeiten niederschlägt. Nicht umsonst eröffnen sie letztes Jahr für Placebo diverse Shows und beweisen, dass sie mit derartigen Legenden jetzt schon mithalten können.
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