Fr, 22.09.2023
REEPERBAHN FESTIVAL 2023
THE AUSSIE BBQ
BOBBY ALU, ANNIE HAMILTON, THELMA PLUM, TELENOVA, FLOODLIGHTS, FLYING COLOURS,
Präsentiert von SOUNDS AUSTRALIA
Einlass: 11:30
12:00
BOBBY ALU
Mit seinen entspannten Strandsoundtracks beglückt Bobby Alu seit über zehn Jahren ein globales Publikum. Ob zuhause in Byron Bay oder als Stammgast in Europa: Der Sänger, Songwriter und Percussionist versteht es mit reduzierter Instrumentierung und einem Gespür für Melodien ein sonnendurchflutetes Panorama zu eröffnen, das live bis weit über die Bühne hinausreicht. Auf dieser steht der Musiker am liebsten und navigiert sich durch das Groove-Spektrum von pazifischem Folk, Roots, Reggae und Soul bis hin zu tropischem Po, um seinem Publikum mit Cruisy-Favoriten wie "My Style" und den epischen perkussiven Darbietungen von "Tagi" ein wahrhaft gutes Gefühl zu vermitteln. Für Xavier Rudd durfte er in den letzten Jahren deshalb auch schon öfter auf dessen Europa-Tourneen im Vorprogramm spielen und sein samoanisches Erbe auch hierzulande einem breiteren Publikum näherbringen. Der perfekte Sound, um im September den Sommer bei uns ausklingen zu lassen.


13:00
ANNIE HAMILTON
Als Annie Hamilton gerade so richtig durchstarten will, ihre Debüt-EP veröffentlicht und als Backing-Sängerin für The National in Australien auf Tour zu gehen plant, wird ihr jäh ein Strich durch die Rechnung gemacht: Die Pandemie schlägt ein und zwingt die Singer-Songwriterin zur kreativen Pause. Doch statt sich über die verlorene Zeit zu ärgern, beginnt Hamilton an neuem Material zu schreiben und die veränderte Wahrnehmung durch Lockdowns und gesellschaftliche Umbrüche zum Thema ihrer Songs zu machen. So handelt ihr erstes Studioalbum mit dem passenden Titel „the future is here but it feels kinda like the past“ genau davon. In dicht texturierten Produktionen zwischen Shoegaze, Dream Pop und Indie Rock geht es um Vergänglichkeit und den Verlust von Zeit, aber auch den Perspektivwechsel hin zu einer unerwartet positiven Wahrnehmung von schwierigen Lebensphasen. Mit ihrem charismatischen Timbre, das nicht selten an Fever Ray oder Lykke Li erinnert, behandelt Annie Hamilton diese existenziellen Themen auf eine Weise, die eingängig klingt und doch die Seele berührt – sowohl im Studio als auch auf der Bühne.

14:00
THELMA PLUM
Als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Australiens mit Aborigine-Background hat sich Thelma Plum in wenigen Jahren zu einer Botschafterin ihres kulturellen Erbes aber auch für Empowerment weltweit entwickelt. Im hochemotionalen Folk Pop der in Melbourne lebenden und weltweit wirkenden Sängerin kommen drängende Themen der Gegenwart zusammen, die einer Stimme bedürfen. Songs wie „Clumsy In Love“ oder „Better In Blak“ zeigten in jüngster Zeit, dass Plum dieser Rolle gerecht wird und darüber hinaus mit ihrer Musik all jene erreicht, die sich verloren und verlassen fühlen – sowohl in ihrer eigenen Community als auch rundum den Globus. Schon das Debütalbum „Better In Blak“ (2019) demonstrierte ihr herausragendes Talent, zutiefst ehrliche Lyrics mit tanzbaren Beats und einem sofort einschlagenden emotionalen Drive zu verbinden. Nachdem sie mit „Meanjoin“ (2022) eine weitere EP veröffentlichte, steht dieses Jahr ihr zweites Album auf dem Plan.

15:00
TELENOVA
Hierzulande noch weitgehend unbekannt, sind Angeline Armstrong, Edward Quinn (Slum Sociable) und Joshua Moriarty (Miami Horrors) in Melbournes Kunstszene seit mindestens einer Dekade gestandene Größen. Alle drei übernehmen Songwriting, Produktion und multiple Instrumente, die sie in so unterschiedlichen Variationen einzusetzen wissen wie es Stimmungen gibt. Schon die erste Single „Bones“ provozierte dank ihres langsam groovenden Trip-Hop-Sounds vollmundige Vergleiche mit Massive Attack oder Portishead und wurde mit Death Cab For Cutie-Gitarrist Chris Walla produziert. Seither folgten mit „Tranquilize“ (2021) und „Stained Glass Love“ (2022) zwei stilistisch versierte EPs, die langsam aber sicher einen eigenwilligen Style zwischen R&B-durchzogenem Art Pop, zurückgelehntem Indie Folk und Electronica mit psychedelischer Note preisgeben. Kurzum: Telenova haben es geschafft, einen Soundtrack für den Sommer zu schreiben, der die 60er in die Gegenwart holt und dabei zu keinem Zeitpunkt altbacken oder redundant klingt. Ein selten gelungener Trick.

16:00
FLOODLIGHTS
Auch wenn sie noch nicht lange als Band aktiv sind, ist schon beim ersten Hören ihrer Songs klar: Hier ist etwas Besonderes in der Entstehung begriffen. Zunächst wirken die Songs ihres Debütalbums „From A View“ (2020) von australischem Jangle Rock der Achtziger und Neunziger ebenso geprägt wie vom britischen Garage Rock der 2000er, doch bei näherer Betrachtung holt das Quartett diesen Soundmix äußerst versiert in die Gegenwart und entwirft ihre eigene Prägung. Gitarren und Drums sind kross produziert, die Vocals zurückhaltend und doch ausdrucksstark, während das Storytelling so unterschiedliche Themen wie Machthierarchien, australische Geschichte, Rassismus oder die komplexen Probleme einer auseinandergehenden Liebe behandelt. Mit „Painting Of My Time“ bringen die Floodlights dieses Jahr ihr zweites Album heraus und demonstrieren abermals, dass sie zu den interessantesten Newcomern aus Down Under zählen – egal ob auf Platte oder auf der Bühne.

17:00
FLYING COLOURS
Der Sommer kommt und irgendwie fehlt noch angemessene Begleitmusik, die einen ausgedehnten Tag am See unvergesslich macht? Nicht verzagen: Eine Truppe aus Melbourne hat dafür über die letzten Jahre genau die richtige Soundmixtur entworfen und perfektioniert. Erst mit dem Debüt „Mindfulness“ (2016) und dem Nachfolger „Fantasy Country“ (2021), deren dicht texturierte Klanggemälde down under für verdrehte Köpfe sorgten. 2023 nun mit der dritten Studioarbeit „You Never Know“, auf der die Flyying Colours zeigen wie Shoegaze, Dream Pop und Neo-Psychedelia zu einem euphorischen Kaleidoskop verschränkt werden können. Jenseits von kitschigem Songwriting, verziert mit jeder Menge Effekte und instrumenteller Details, sind Kompositionen dieser Band auf der einen Seite total eingängig, ermöglichen andererseits aber auch das Abtauchen ins eigene Kopfkino. Wer genau hinhört, kann Erinnerungen vor dem endgültigen Vergessen bewahren und in Songs wie „Bright Lights“ oder „Goodbye To Music“ wiederentdecken. Live gelingt das sogar noch besser als unterm Kopfhörer.
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