Sa, 23.09.2023
REEPERBAHN FESTIVAL 2023
GENA ROSE BRUCE, BANDIT BANDIT, CHALK, Girl Scout
Einlass: 19:45
20:20
Im Zentrum steht die Liebe. Wie wir sie sehen und fühlen, definieren und denken, verklären und verlieren – Gena Rose Bruce hat all diese Facetten dieses zutiefst menschlichen Diskurses bereits in ihre Kunst übersetzt. Die Singer-Songwriterin ist spätestens seit dem Debütalbum „Can't Make You Love Me“ (2019) eine sichere Adresse für herzerwärmenden und herzzerbrechenden Indie-Rock, der weit mehr kann als dieses Etikett auf den ersten Blick nahelegt. Feinschmecker des Genres wissen das seit Jahren. Bruce schafft es nämlich immer wieder, ihr wohldosiertes Popappeal mit einer stilistischen Variation anzureichern, die zu keiner Sekunde verfehlt oder überladen wirkt. Im Gegenteil. Wenn ihr zartes Timbre durch Songs wie „Foolishly In Love“ oder das Feature mit Bill Calahan „Deep Is the Way“ schallt, die Stimmung mal sehnsüchtig, mal zufrieden oder geradezu mystisch wirkt - dann zeigt sich ihr poetisches Songwriting bereit für jeden Twist und Turn, wahrt aber dennoch ein gewisses Understatement. Für viele eine Art australische Antwort auf Angel Olsen, schickt sich Gena Rose Bruce nun an, endgültig den Durchbruch in Europa und den USA zu schaffen. Gegönnt sei es ihr.

21:50
BANDIT BANDIT
Als Bonnie und Clyde französischer Rockmusik wurden sie schon beschrieben, als infernalisches Stoner-Duo und in dieser Rolle auch als jüngster sowie heißester Export Frankreichs, wenn es um schwarz gelederte Gitarrenmusik geht. Was Maëva Nicolas und Hugo Herleman vereint ist genau das, was sie von anderen Bands abhebt: Garage Rock mit ritueller Intensität, genussvolle Distortions unter psychedelischen Leads und nicht zuletzt ein bedingungsloses Stilbewusstsein. Beeinflusst von den Queens Of The Stone Age, vom Black Rebel Motorcycle Club und The Black Angels haben Bandit Bandit so die besten Aspekte aus der Musik ihrer Idole extrahiert, um daraus einen eigenen Sound zu kreieren. Mit den beiden EPs „Bandit Bandit“ (2019) und „Tachycardie“ (2021) beeindruckten sie allerdings nicht nur Fans fuzziger Riffs und kochender Rhythmen, sondern auch all jene, die damit sonst weniger Berührungspunkte haben. Woran das liegt? Vermutlich am melodischen Feingefühl der beiden, aber auch an der schieren Energie, die sie live auf die Bühne bringen.
Bandit Bandit sind Teil des Keychange Talentförderungsprogramms.

23:30
CHALK
Ihre Debüt-EP ist noch nicht einmal veröffentlicht, da werden Chalk schon von BBC Introducing als eine der aufregendsten neuen Bands Irlands gehandelt. Die einstigen Filmstudenten haben sich in ihrer Heimatstadt Belfast erst auf kleinen Privatgigs, dann in immer größeren Venues einen Ruf erspielt, der ihnen mittlerweile bis weit über die Landesgrenzen vorauseilt. Ultra-energetisch, vollgepumpt mit Distortions und delikaten Noise-Eruptionen entwerfen Chalk den Soundtrack für das Ende der spätkapitalistischen Kulturhegemonie, die alles und zwar absolut alles einer stupiden Verwertungslogik unterwirft. Dass das nicht freundlich und nach Kumbaya klingt, ist klar. Doch die schiere Gewalt, mit der dieses Trio durch den kulturellen Status Quo pflügt, ist wie ein Naturschauspiel, dem wir nur in schockierter Demut beiwohnen können. Chalk nennen das „Berghain-Rock verschraubt mit Techno-Punk“ und kommen dem Ganzen damit erstaunlich nah, obwohl sich Soundwände wie „Static“ oder das alles niederbrennende „Them“ aufgrund ihres unkonventionellen Entstehungsprozesses und der stilistischen Bandbreite jeder Begrifflichkeit entziehen. Vielleicht die brutalste Liveband, die seit vielen Jahren aus dem UK über Europa hergefallen ist.

01:20
Girl Scout
They met at university in Stockholm and were able to connect with one another immediately. The ladies and gentlemen of Girl Scout quickly agreed to channel their experiences at the Royal College of Music in the Swedish capital into professional musical paths, especially on an artistic level. Scrappy guitar, expressive vocals, and suggestive lyrics allow the quartet to merge into a summertime mixture of college rock, early 2000s indie, and a well-dosed slacker attitude – social criticism included. The result is so enjoyable on all levels that you can play numbers like “Run Me Over” or “All the Time and Everywhere” on a continuous loop without ever getting bored. The experience has a high fun factor, especially live on stage. It’s a good thing that the premiere will be with us this September.
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