Do, 21.09.2023
REEPERBAHN FESTIVAL 2023
DUTCH SHOWCASE
LUNA MORGENSTERN, SOMEONE, LOUPE, THE VICES
Präsentiert von Dutch Music Export
Einlass: 13:00
13:30
LUNA MORGENSTERN
Als sich nach dem Millennium die frühen 2000er in all ihrer kulturellen Vielfalt öffnen, durchlebt Luna Morgenstern die Schulzeit und hat den Eurodance dieser Tage im Discman. ATC, Vengaboys, The Dome und Bravo Hits prägen nicht nur sie selbst, sondern eine ganze Generation. Heute erlebt diese Zeit ein Revival und Morgenstern ist mitten drin. Mit ihrer neuen EP „Dance Dance (Don't Go)“ knüpft die gebürtige Kölnerin, die mittlerweile in Amsterdam lebt, an den Sound der Y2K-Ästhetik an und unterzieht diese einem gründlichen Update. Zu den körperlichen Beats gesellen sich nun auch Autotune-Vocals, eine sattere Produktion und nicht zuletzt die schwierigen Coming-Of-Age-Themen, mit denen Morgenstern der Gen Z aus der Seele spricht. Es geht um Selbstzweifel und toxische Eifersucht, um sexualisierte Gewalt und Optimierungszwänge, aber auch um das Glück am Leben zu sein – Themen, die problemlos und manchmal vielleicht auch besser unter einem tanzbaren 4/4-Beat behandelt werden können. Empowerment flirtet hier auf dem Dancefloor mit Hyper Pop, den Morgenstern zu ihrem ganz eigenen Ding erklärt.


14:30
SOMEONE
Formvollendete Formveränderung? Was wie ein Widerspruch erscheint, ist für Tessa Rose Jackson kreatives Credo, mit dem sie schon ihr Debütalbum „Orbit II“ (2020) sowie den Nachfolger „Shapeshifter“ entworfen hat. Die britisch-niederländische Komponistin, Produzentin und visuelle Künstlerin wandelt in den ätherischen Zwischenräumen von Neo-Psychedelia, Dream Pop und Songwriter-Folk, die sie mit ihrer Stimme manövriert wie eine Seglerin im Meer postmoderner Einflüsse. Nicht nur ihre Fans, sondern auch Feuilletons in ganz Europa zeigen sich seit Jahren entzückt vom Einfallsreichtum und der verspielten Wandlungslust, die Jackson unter ihrem bescheidenen Alias Someone an den Tag legt. Auch das neue Album „Owls“ kann als weiterer Schritt hin zu einer gänzlich eigenen musikalischen Sprache verstanden werden, die sich im Fluss befindet und stetigen Metamorphosen unterliegt. Und trotzdem: Diese Frau scheint jetzt schon eine künstlerische Reife erreicht zu haben, die jede Idee, jede neue Richtung kongenial zu formulieren versteht.

15:30
LOUPE
Fragen über das Morgen, über das was sein wird und sein könnte – stellen wir sie uns nicht alle immer wieder? Mit ihrem diesjährigen Debütalbum „Do You Ever Wonder What Comes Next?“ widmen sich Loupe auf eindringliche Weise einem Themenkomplex, der schwer in Worte und noch schwieriger in Musik zu fassen ist. Und trotzdem: dem Quartett aus Amsterdam gelingt es mit bemerkenswerter Leichtigkeit ein hochgradig originelles Songwriting in unterschiedlichsten Facetten zu etablieren, intuitiv und doch völlig durchdacht zu klingen. Transitionen werden hier als Chancen begriffen und dadurch mit Poesie erfüllt. Geschichten übers Erwachsenwerden, über die Stromschnellen und Stillstände im Leben, das Ankommen in der großen Stadt überführt Sängerin Julia Korthouwer in gefühlvolle Texte, während Lana Koopers Bass mit der kreativen Drum-Rhythmik von Annemarie van den Born schmust und Jasmine van der Waals Gitarre eine sonnendurchflutete Hook nach der anderen zum Leben erweckt. Dass die vier seit Jahren eng eingespielt sind, kann zu keiner Sekunde überhört werden. Es ist ein Sound für den Sommer, für den Beginn neuer Lebensabschnitte – oder für die Reflexion über das, was mal war.

16:30
THE VICES
Mit der Live-Energie der frühen Red Hot Chili Peppers, dem euphorisierenden Groove von early 2000s Britpop und der zurückgelehnten Stimmung aus den Surf-Rock-Heydays haben The Vices eine leicht entzündliche Stylemischung kreiert, die ihresgleichen sucht. Kein Wunder, dass sie damit ihre erste Clubtour sofort ausverkauft haben und anschließend von Nothing But Thieves als Support mit durch Europa genommen wurden. Mühelos changiert das Quartett zwischen einem Reggae-inspirierten Clubkracher á la „The Neighbour Is A Bitch“ und dem jangly Indie-Sound von „At Least That's What They're Saying“ ohne auch nur einen Millimeter an Wiedererkennungswert einzubüßen. Auf dem neuen Album „Unknown Affairs“, das diesen März erschienen ist, gelingt der Band so ein weiteres Finetuning aller Zutaten ihrer Musik – von den verspielten Gitarren über die reduzierten Drums bis zu den beflügelnden Vocals. Alles ist bereit, um The Vices auf den Schirm stilbewusster Indie-Feinschmecker zu katapultieren. Spätestens wenn sie bei uns waren, ist es so weit.
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